Bastian Hoffmann bestach durch die absolute Reduktion seiner künstlerischen Mittel. Ein horizontaler Wasserstrahl schießt lautlos von Wand zu Wand und in einer weiteren Arbeit, in der Form einer Parabel aus einem Sockel in einen anderen Sockel. Der Betrachter nimmt erst auf den zweiten Blick und bei genauer Betrachtung den tatsächlichen Wasserstrahl, der keine Fließbewegung erkennen lässt, wahr und reagiert mit großem Erstaunen. Der Wasserstrahl vermittelt ein statisches Bild wie eine Zeichnung, eine Linie im Raum.
In Bastian Hoffmanns Werken, die Skulptur ebenso umfassen wie Video, werden Steine, Holzlatten, Wasser und Pfützen zu Gegenständen der Analyse sowie der Reflexion. Mit scheinbar minimaler Geste irritieren seine Arbeiten unseren Blick, spielen humorvoll mit unserer Erwartungshaltung und lassen dabei die oftmals aufwendige technische Inszenierung, die ihnen zugrunde liegt, in den Hintergrund rücken. Bastian Hoffmann hat an der Kunsthochschule für Medien in Köln und an der Kunstakademie Düsseldorf studiert.)
Untitled, 2019
Über eine Ecke hinweg, durch zwei Löcher in der Ausstellungswand, lässt der Künstler eine zwei Meter lange horizontale Wasserlinie kontinuierlich fließen. Der Wasserstrahl, der durch hohen Druck lautlos durch den Raum geschossen wird, wirkt zugleich wie eine statische Zeichnung im Raum.
Obwohl die Arbeit auf den Naturgesetzten von Geschwindigkeit und Schwerkraft basiert, entsteht eine fantastische Szenerie, die der Betrachter am liebsten mit den eigenen Händen überprüfen möchte.
Untitled, 2014
Auf einem Podest stehen zwei weiße Holzsockel, mit jeweils einem kleinen Loch auf der Oberseite. Ein Wasserstrahl schießt aus Sockel 1 in einer idealtypischen Parabelform in das Loch des zweiten Sockels. Der Wasserstrahl fließt geräuschlos und lässt keine Fließbewegung erkennen. Die Wasserparabel vermittelt dabei ein statisches Bild, das einer Plexiglasstange ähnelt.
Mit diesen Arbeiten kreiert Bastian Hoffmann eine minimale Setzung durch den Eingriff von Wasser, die Formal an die Minimal Art anknüpft.
Kurzbiografie
Bastian Hoffmann (*1983 in Frankfurt am Main) lebt und arbeitet in Köln. Er ist Absolvent der Kunsthochschule für Medien in Köln sowie der Kunstakademie Düsseldorf.
2017 erhielt er den MO-Kunstpreis und eine Einzelausstellung im Museum Ostwall im Dortmunder U. Zudem war Bastian Hoffmann in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In-und
Ausland vertreten. Darunter mit Ausstellungen in New York, im Kunstverein „das weisse haus“ in Wien sowie aktuell im KINDL - Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Berlin. Bastian Hoffmann wurde mit dem Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfond ausgezeichnet und erhielt den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler. 2016 erhielt er die Artist in Residence Flux Factory in New York und war Finalist des Kunstpreis junger Westen in der Kunsthalle Recklinghausen.